Samstag, 7. Januar 2012

Der Beginn des Krieges

Der Anschluss Österreichs und des Sudetenlandes


Das Jahr 1938 war für Guderian ein sehr ereignisreiches Jahr, denn er wurde zwei mal befördert und war als Kommandierender General des XVI. Armeekorps eine führende Kraft beim Anschluss Österreichs und des Sudetenlandes. Ausserdem geriet er sehr oft persönlich in Kontakt mit Hitler und entwickelte so eine Art Beziehung zu ihm, da dieser den Oberbefehl über die Wehrmacht übernahm und somit sein Vorgesetzter war.
Ankunft Hitlers in Wien

So wurde Guderian zum Beispiel als einer der Ersten über den Entscheid Hitlers informiert, dass Österreich dem Deutschen Reich angeschlossen werden solle. Er war einer der 'Organisatoren' des Einmarsches der Deutschen Truppen und Stand bei den beiden Reden Hitlers in Linz  (Österreich) und Wien an seiner Seite, was ihn ersichtlich mit Stolz erfüllte, obwohl man es nicht direkt herauslesen kann.
Was ich an der ganzen Sache nicht ganz verstehe ist, dass militärischer Einmärsche nach Österreich und ins Sudetenland durchgeführt wurden, um den Zusammenschluss vertraglich abzuschliessen. Denn so wie Guderian erzählte, war die Bevölkerung der eingenommenen Länder/Gebiete begeistert über den Anschluss.
Hierzu zwei Beispiele:
 - "Ich habe weder vorher noch nachher eine so elementare Begeisterung erlebt wie in dieser Stunde." (Während der Rede Hitlers auf dem Balkon des Rathauses in Linz)
- "Es gab Händeschütteln, Umarmungen, Freudentränen. Kein Missklang störte den von beiden Seiten ersehnten, bereits mehrfach vereitelten Anschluss. Die Kinder eines Volkes, die eine unglückliche Politik durch lange Jahrzehnte getrennt gehalten hatte, fanden zueinander und jubelten sich zu." (Beim Einmarsch der Deutschen Truppen auf ihren Panzern in Linz)
Ähnlich beschrieb er die Reaktionen der Bevölkerung des Sudetenlandes.
Doch wieso führt Hitler ein Einmarsch in den beiden Gebieten durch, wenn sie sich sowieso anschliessen wollen? Wieso beschliesst man den Anschluss nicht mit einer etwas diplomatischeren Lösung? Dies wollte mir nicht ganz in den Kopf.
Freudiger Empfang der Deutschen Truppen

Was auch noch kritisch zu betrachten ist, ist wie Guderian seine Panzer bei dem Manöver bewertet hat. Er verharmlost die Ausfälle von Panzern, meckert über die Artillerie usw. So schreibt er zum Beispiel, dass der Marsch nach Österreich im allgemeinen reibungslos verlaufen sei. Weiter unten schreibt er jedoch, dass er sich nicht mehr so genau an die Daten erinnere, aber mehr als 35% der Panzer seien sicher nicht ausgefallen.
Naja, meiner Meinung nach sind das sehr viele. Weitere Teile in diesem Kapitel unterstreichen diese Verharmlosung der Probleme mit den Panzern.
Was Guderian auch noch erwähnt und sehr bedauert, ist die wirtschaftlich schlechte Lage der angeschlossenen Gebiete, da er diese irgendwie schon immer zum Deutschen Reich gezählt hat und sie als Brüder ansieht, wie es mir vorkommt. Er schreibt, wie schlecht es die "Deutschen" im Sudetenland unter den Tschechen hatten usw. und sieht Hitler quasi als Befreier der 'Gefangenen Deutschen'.
Besonders in diesen zwei Kapitel wird eine gewisse Sympathie zu Hitler ersichtlich.

Der Feldzug gegen Polen


Den Feldzug gegen Polen beschreibt Guderian sehr taktisch und für mich war es ein wenig schwierig zu verstehen, was jetzt geschieht. Er beschreibt die Verschiebungen der einzelnen Divisionen, Angriffe und Defensiven gegen die Polen, bei welchen man nicht mehr wirklich nachkommt, vor allem weil ich mir die Situation nicht wirklich vorstellen konnte. Es war sehr schwer, der Handlung zu folgen, und es war auch nicht besonders spannend. Auch die Skizzen, die im Buch abgebildet waren, brachten mir nicht besonders viel. Sie sind meiner Meinung nach völlig unverständlich.
Wichtig finde ich noch, dass es so viele Probleme in den deutschen Reihen gegeben hatte. Ich konnte mir solche Probleme vorher gar nicht wirklich vorstellen und habe diese Teile im Kapitel doch noch recht interessant gefunden.
Zum Beispiel beschreibt er eine Situation, in der er befahl, dass eine Brücke über einen Fluss gebaut werden sollte. Kaum war sie fertiggestellt, rissen die Arbeiter die Brücke wieder ab und sagten Guderian, dass der General einer anderen Division befohlen habe, die Brücke soll weiter unten gebaut werden.
Die Probleme entstanden vor allem auf Grund mangelnder Kommunikation der verschiedenen Divisionen und, wie Guderian sagt, wegen der Entscheidungen des Führungsstabes, die ohne Miteinbezug eines Soldaten gefällt werden und somit zum Teil gar nicht durchgeführt werden konnten, da sich die Situation im Feld bereits geändert hatte oder die Befehle gar nicht aufgeführt werden konnten.

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