Montag, 9. Januar 2012

Der Frankreich-Feldzug

In diesem Kapitel schreibt Guderian über seinen Weg vom Deutschen Reich über Luxemburg und Belgien nach Frankreich. Er selbst entwickelte den Plan, der sehr effizient und erfolgreich für die deutschen Truppen endete. Er setzte auf die Panzerdivisionen, die sehr schnell und kampfstark unterwegs sind. Die ständige Bewegung war sein Ass. Seine Panzer überrollten die französische Abwehr und erreichten bereits nach 17 Tagen die Atlantikküste im Norden und gelangte in erstaunlicher Geschwindigkeit an die Schweizer Grenze um den letzten französischen Widerstand niederzuschlagen.
Für mich war es sehr spannend, wie geplant und überlegt Guderian seine Truppen führte und wie gut er den Feind vor dem Krieg studierte. Er befasste sich mit den Taktiken der Franzosen im ersten Weltkrieg usw. und behielt schlussendlich recht. 
Quellenkritisch ist zu sagen, dass jedes mal wenn etwas falsch oder schlechter lief als es sollte, Guderian zu wissen schien, was der richtige Weg gewesen wäre. Zum Beispiel jedesmal wenn ein ranghöherer General ein Befehl erteilte, der entgegen dem Plan Guderians stand und es nacher nicht ganz so gut lief, erwähnte er im Buch, was er gemacht hätte und das dies sicher funktioniert hätte. Da weis ich nicht genau, was ich davon halten sollte. 
Wichtig ist auch noch, dass es mittlerweile so rüberkommt, dass Guderian langsam Zweifel an Hitler bekommt. Seiner Meinung nach traf Hitler während des Frankreichfeldzuges ein paarmal strategische Fehler, die massgebend für den Kriegsverlauf sein sollten und die Guderians Plänen widersprachen. 

Was mich erstaunt hat ist, dass Guderian obschon er einen sehr hohen Rang hat, praktisch die ganze Zeit an der Front verbrachte, zwischen seinen unterstellten Divisionen hin und her reiste und Schlachten beiwohnte. Meiner Sicht nach ist das nicht das normale Verhalten, aber vielleicht irre ich mich da auch. 

In anderen Filmen und Bücher über den zweiten Weltkrieg ist sehr oft die Gewalt und Brutalität des Krieges ein grosser Bestandteil der Handlung. Es wird über die Leiden der Zivilisten und das Leiden der Soldaten erzählt. Doch Guderian schreibt nichts über diese Dinge, was ich sehr speziell finde. Er beschreibt sehr formell und Objektiv, was geschah. Oft erzählt er auch sehr technisch und strategisch, was für mich als Leser dann weniger spannend ist. 
Nur zwischendurch erwähnt er im Buch persönliche Ereignisse und Eindrücke, die wiederum spannend für den Leser sind. Er geht auch sehr oft auf die Memoirien von Winston Churchill ein und korrigiert dessen Aussagen. Es scheint als sei Guderian durch die Aussagen des Englischen Premiers beleidigt gewesen und will das die Welt weis, wie es wirklich war.

 

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